Geschichte  von Hausen bei Oberaula in Hessen   

 

Findet als Dorf schon im Jahre 1160 Erwähnung. Abt Heinrich der IV erwirkte das Privilegium, den Ort zu befestigen und dem Einfluß

der Grafen von Ziegenhain in den fuldischen Angelegenheiten entgegenzutreten. Gleichzeitig erhielt das Dorf die "Stadtgerechtigkeit".

Im Jahre 1356 verwüstete Otto der Schütz Hausen durch Feuer und Schwert. Auf Veranlassung Kaiser Karl des IV wurde Hausen

fuldischer Besitz, wobei es seine Stadtrechte wieder verlor. Die Geschichte des Dorfes ist eng verknüpft mit der des Schlosses

Hausen. Nachdem es mehrmals den Besitzer gewechselt hatte, belehnte der Erzbischof von Mainz am 30. Oktober 1463 den

Hofmeister Hans von Dörnberg mit Schloß Hausen und dem mainzschen Anteil am Gericht Oberaula. Seit dieser Zeit ist die

Familie von Dörnberg im Besitz des Schlosses. Die alte kleine Kirche gehört neben dem Schloß zu den Sehenswürdigkeiten

des Ortsteiles Hausen. Außerdem befindet sich hier der Ferienpark, die größte Fremdenverkehrsanlage in der Gemeinde Oberaula.

 

Schlossbeschreibung nach Gg. Dehio „ Kunstdenkmäler in Hessen“ S.375

 

HAUSEN   Kreis Ziegenhain. Karte 6

Das von der Abtei Fulda durch Kaiser Ludwig d. B. 1323 erwirkte Stadtrecht blieb ohne Bedeutung.

 

Ev. Kirche. Einfacher gotischer Bau mit schmalerem gewölbtem Rechteckchor. Das Schiff 1900 westlich erweitert. An der

Nordseite des Chores barocke Grabkapelle der Freiherren von Dörnberg von 1696, - Zahlreiche Grabdenkmäler der von Dörnberg

16.-18.Jh.. -Silberkelch 1659.

 

Schloß.  Vor 1311 von der Abtei Fulda eine Burg gegründet,1356 durch Hessen zerstört, bis 1369 wiederaufgebaut. Seit 1463 Besitz

der Freiherren von Dörnberg. Im 30jährigen Krieg, besonders 1642, geplündert und beschädigt; Wiederaufbau unter Joh. Kaspar von

Dörnberg 1674 abgeschlossen

Talburg in trutzigen geschlossenen Formen und von hohem malerischem Reiz. Die Wassergräben um die Kernburg z. T. erhalten.

Von der ersten, durch ihre Kreisform sehr altertümlichen Anlage im wesentlichen die Außenmauern vorhanden, erst in späterer Zeit

mit Fenstern durchbrochen. Ein ehem. Durchgang an der Nordwestseite ursprünglich mit gewölbter Halle bez. 1580.

An die Außenmauern inseitig die viergeschossigen Wohngebäude angefügt, in Hufeneisenform mit sehr kleinem schmalem Innenhof,

dessen Südseite eineWehrmauer abschließt, diese im 17. Jh. von einem Fachwerki überbaut und durch ein Tor zum Park geöffnet. Der

Westflügel hofseits mit Fachwerkobergeschosscn. In der 2. Hälfte 17. Jh. außen zwei rechteckige Vorbauten mit steilen,

volutengeschmückten Giebe!n vorgesetzt, im östlichen das Treppenhaus, am nördlichen ein feinge- gliedertes Portal 1687,

am gebrochenen Segmentgiebel das Dörnberg´sche Wappen 1762 hinzugefügt. –

Möbel und Truhen 17.-19. Jh. • Prachtofen aus Eisen mit Tonaufsatz 1661, wahrscheinlich aus Celle, am Aufsatz Karyatiden

und Allegorien. Ein zweiter Ofen aus der gleichen Zeit mit Wappen Hessen-Kurland. Empireofen aus Schloß Rotenburg a. d. Fulda. –

An der Nordseite ehemals die Vorburg mit neueren Wirtschaftsbauten, eine Zehntscheune in Fachwerk, 16. Jh. Der Verlauf des 1797

ausgetrockneten Burggrabens um die Vorburg noch erkennbar.